Fairness und Motivation

Eine faire Behandlung von Mitarbeitern schafft Arbeitsanreize und damit auch Vorteile für das Unternehmen

University of Bonn, and IZA, Germany, and INET, USA

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Relevanz des Themas

Monetäre Anreize sind das klassische Mittel, um Arbeitnehmer zu mehr Leistung zu motivieren – nach dem Motto: „Wer mehr Geld bekommt, legt sich mehr ins Zeug.“ Allerdings zeigen neuere Erkenntnisse aus Labor- und Feldversuchen, Umfrage- und Beobachtungsdaten sowie der neuroökonomischen Forschung, dass für die Produktivität am Arbeitsplatz auch die individuelle Wahrnehmung von Fairness und Vertrauen eine wichtige Rolle spielt. Ein respektvoller Umgang mit den Mitarbeitern ist nicht nur ethisch geboten, sondern kann für Arbeitnehmer und Unternehmen auch handfeste wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen.

Höhere Löhne steigern die freiwillige
                        Leistung

Wichtige Resultate

Pro

Freundliche und faire Behandlung hilft Arbeitgebern, ihre Mitarbeiter zu motivieren.

Ausreichend hohe Entlohnung kann die Leistung über das vertraglich durchsetzbare Minimum hinaus steigern.

Ungerechtigkeit wird bestraft, auch wenn damit Kosten verbunden sind.

Vertrauen zahlt sich wörtlich aus, da übermäßige Kontrolle negative Reaktionen hervorruft.

Kontrollmechanismen am Arbeitsplatz und bestimmte Formen expliziter Leistungsanreize können „versteckte Kosten“ beinhalten.

Contra

Arbeitsverträge führen in der Regel nicht zum vollständigen Interessenausgleich zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Monetäre Anreize sind weniger wirksam, wenn sie als unfair wahrgenommen werden.

Unfaire oder unfreundliche Behandlung kann kontraproduktives Verhalten wie Drückebergerei oder Sabotage hervorrufen.

Unfaire Bezahlung kann zu körperlichem Stress und Erkrankungen führen.

Kontrolle kann gegenseitiges Misstrauen schüren und so zur „selbsterfüllenden Prophezeiung“ werden.

Kernbotschaft des Autors

Traditionell versuchen Unternehmen, ihre Mitarbeiter durch monetäre Leistungsanreize zu motivieren. Aktuelle Forschungserkenntnisse zeigen jedoch, dass für Arbeitnehmer nicht nur das Geld an sich zählt, sondern auch die wahrgenommene Fairness der Entlohnung. Unternehmen, die ihre Belegschaft im Hinblick auf Löhne und andere Arbeitsbedingungen fair behandeln, können daraus wirtschaftliche Vorteile ziehen.

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