Relevanz des Themas
Immigranten sind in der Regel nicht gleichmäßig in den Aufnahmeländern verteilt, sondern neigen dazu, ethnische Nachbarschaften zu bevorzugen. Erklärt sich hieraus die anhaltende Kluft zwischen den Beschäftigungsquoten und Einkommen von Zuwanderern und Einheimischen? Empirische Studien belegen, dass der Lebensmittelpunkt in einer ethnischen Enklave zu Einkommenssteigerungen führen kann. Noch ist unklar, ob überwiegend geringqualifizierte Migranten davon profitieren und die Beschäftigungswahrscheinlichkeit begünstigt wird. Es zeigt sich jedoch, dass die Effekte eher auf die „Qualität“ der Enklave (Bildung, Einkommen, Beschäftigung) als auf deren Größe zurückgehen.
Wichtige Resultate
Pro
Studien zur Flüchtlingsverteilung deuten darauf hin, dass das Leben in Enklaven mit höheren Einkommen verbunden ist.
Zuwanderer profitieren hinsichtlich Einkommen und Beschäftigungsmöglichkeiten primär von der Qualität einer Enklave, nicht von deren Größe.
Einigen Studien zufolge sind für geringqualifizierte Immigranten die Vorteile der Zugehörigkeit zu einer ethnischen Enklave am größten.
Contra
Es gibt keinen Beleg dafür, dass die Größe einer Enklave die Beschäftigungsquoten erhöht.
Enklaven können die Beschäftigungschancen hochqualifizierter Immigranten verringern.
Sind ethnische Netzwerke von geringer Qualität, kann dies den Arbeitsmarkterfolg begrenzen.
Wie lange es dauert, bis sich die Qualität einer Enklave auf das Einkommen von Migranten auswirkt, ist noch nicht eindeutig erforscht.
Die vorliegenden Studien beziehen sich meist auf Flüchtlinge, während es bislang kaum Analysen für Arbeitsmigranten gibt.