Lohngleichheitsgesetze und der Gender Wage Gap Updated

Trotz gesetzlicher Regelungen existiert die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen weiter – welche politischen Strategien sind sinnvoll?

State University of New York at Binghamton, USA, Liverpool Hope University, UK, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Seit 50 Jahren gilt in den USA ein Lohngleichheitsgesetz. Trotzdem verdienen amerikanische Frauen immer noch 18% weniger als ihre männlichen Kollegen. In Großbritannien und Frankreich, wo es ähnliche Gesetze seit Anfang der 1970er Jahre gibt, liegt die Entgeltlücke bei 17% bzw. 10%, in Australien bei 14%. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle steigt mit dem Alter und ist bei Alleinstehenden deutlich ausgeprägter aus als bei Verheirateten. Aufgrund der vielfältigen Ursachen des „Gender Wage Gap“ ist die Wirkung gesetzlicher Regelungen begrenzt. Die Politik kann dennoch durch geeignete Maßnahmen gegensteuern.

Gender Pay Gap und Kinderbetreuung,
                        2017

Wichtige Resultate

Pro

Bessere Kinderbetreuungsangebote können die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen abbauen helfen.

Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit von Frauen können deren Verdienstaussichten verbessern.

Am geringsten ist der Gender Wage Gap zwischen Alleinstehenden.

In den meisten Ländern nimmt das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern bereits ab.

Contra

Audit-Studien finden kaum Hinweise auf geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung in Unternehmen.

Evaluationsstudien zeigen, dass Maßnahmen der Antidiskriminierungspolitik wenig Einfluss auf den Gender Wage Gap haben.

Mit 25% (in den USA) besteht die größte Lohnlücke zwischen verheirateten oder in Partnerschaft lebenden Männern und Frauen mit Kindern.

Lohngleichheitsgesetze haben ihr Ziel verfehlt.

Kernbotschaft des Autors

Politische Maßnahmen für mehr Lohngleichheit, die sich auf das Lohnniveau selbst konzentrieren, haben wenig Einfluss auf die geschlechtsspezifische Entgeltlücke – Regelungen wie das Ehegattensplitting, die eine stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen wenig attraktiv machen, wirken sogar kontraproduktiv. Das steigende Bildungsniveau und die durchschnittlich längere Arbeitserfahrung von Frauen haben das Lohngefälle inzwischen zurückgehen lassen. Maßnahmen zur Förderung der Lebensarbeitszeit von Frauen sind am besten geeignet, die Lücke weiter zu schließen.

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