Relevanz des Themas
Gesetzlicher Kündigungsschutz soll Arbeitnehmer vor unfairen Entlassungen schützen und Einkommenseinbußen bei Jobverlust abfedern. Aus theoretischer Sicht stabilisiert Kündigungsschutz die Beschäftigung im Konjunkturverlauf, ohne dass die Gesamtarbeitslosigkeit zwangsläufig steigt. Jüngste Erkenntnisse aus Transformations- und Schwellenländern zeigen jedoch, dass Kündigungsschutz bei benachteiligten Arbeitsmarktgruppen, vor allem Jugendlichen, tendenziell zu einem Anstieg von Arbeitslosigkeit und Informalität führt. Solche unbeabsichtigten Nebenwirkungen gilt es bei der Ausgestaltung von Kündigungsschutzregelungen zu berücksichtigen.
Wichtige Resultate
Pro
Kündigungsschutz kann bestimmte Formen von (Arbeits-)Marktversagen beheben.
Ein ausgeprägter gesetzlicher Kündigungsschutz kann Beschäftigung und Arbeitslosigkeit über den Konjunkturzyklus hinweg stabilisieren.
Kündigungsschutz verlängert die durchschnittlichen Phasen der Beschäftigung und sichert die Lohneinkommen der Arbeitnehmer.
Contra
Greift der Kündigungsschutz zu stark in der Vertragsfreiheit ein, kann es bei benachteiligten Gruppen, insbesondere Jugendlichen, zu höherer Arbeitslosigkeit kommen.
Übermäßiger Kündigungsschutz kann die Dauer der Arbeitslosigkeit verlängern.
Stark regulierte Arbeitsmarktinstitutionen begünstigen informelle Beschäftigung.