Relevanz des Themas
In vielen entwickelten Ländern hat die Alterung der Bevölkerung Politikinitiativen zur Stabilisierung und Stärkung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer nach sich gezogen. Oft sollen Subventionszahlungen an Unternehmen dafür sorgen, dass die Diskrepanz zwischen Lohn und Produktivität als Haupteinstellungshemmnis überwunden wird. Zahlreiche Studien haben die Wirkung solcher Lohnsubventionen auf das Einstellungsverhalten von Betrieben analysiert und die Frage nach ihrer Effizienz gestellt. Allerdings ist noch nicht hinreichend empirisch untersucht, auf welche Zielgruppen solche Subventionen fokussiert werden sollten und wie sie sich auf Frühverrentungsanreize auswirken.
Wichtige Resultate
Pro
Die Alterung der Gesellschaften erfordert Lösungen, um die Beschäftigungsquote Älterer zu erhöhen.
Die Subventionierung von Beschäftigung statt Arbeitslosigkeit kann eine effektivere marktorientierte Politikstrategie sein.
Subventionen können die Kluft zwischen Lohn und Produktivität älterer Arbeitnehmer überwinden und ihre Beschäftigungsfähigkeit erhöhen.
Lohnsubventionen scheinen effektiver zu wirken als die Schaffung von Arbeitsplätzen im öffentlichen Sektor.
Studien belegen die weitgehende Wirkungslosigkeit von Lohnubventionen; für einige Gruppen – etwa ältere Frauen – zeigen sich jedoch positive Effekte.
Contra
Die Wirkung von Lohnsubventionen wird durch Mitnahme-, Verdrängungs- und Substitutionseffekte stark eingeschränkt.
Nur hohe und gezielt eingesetzte Subventionen lassen substanzielle Beschäftigungswirkungen erwarten, setzen allerdings die Kosteneffizienz herab.
Wenn Subventionsentscheidungen von Fall zu Fall getroffen werden, können Diskriminierungs- und Stigma-Effekte hervorgerufen werden.
Vorruhestandsanreize abzuschaffen und die Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer zu fördern, kann effektiver sein als die Zahlung von Lohnsubventionen.