Drogenkonsum und Bildungserfolg Updated

Die Leistungen von Studierenden werden durch Rauschmittelkonsum deutlich beeinträchtigt

University of Colorado Denver, USA, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Viele tödliche Verkehrsunfälle sind auf den Konsum von Alkohol und illegalen Rauschmitteln zurückzuführen. Drogenmissbrauch wird zudem mit Depressionen, Selbstmord und kriminellen Handlungen in Verbindung gebracht. Aber schmälert er auch den Bildungserfolg? Neuere Studien deuten darauf hin, dass Alkoholkonsum einen negativen Effekt auf die Noten von Studierenden hat und auch Marihuana deren Leistungen herabsetzt. Unter den Konsumenten illegaler Drogen an Sekundarschulen fällt zudem die Abbrecherquote höher aus. Allerdings dürften hier ebenso Persönlichkeitsmerkmale und andere, schwer messbare individuelle Faktoren eine Rolle spielen.

Anteil der 18- bis 20-Jährigen in den USA,
                        die im Vormonat illegale Drogen konsumiert haben

Wichtige Resultate

Pro

Zahlreiche Studien liefern überzeugende Hinweise darauf, dass Alkoholkonsum die Studienleistungen – gemessen am Notendurchschnitt – herabsetzt.

Auch nachlassender Studienerfolg im Zuge von Marihuanakonsum ist empirisch gut dokumentiert.

Contra

Vorbehaltlich weiterer notwendiger Forschung scheint Alkoholkonsum die Wahrscheinlichkeit von Hochschulbesuch und Studienabschluss nicht substanziell zu verringern.

Es gibt ansatzweise Belege dafür, dass Alkoholkonsum die Schulabbrecherquote steigert.

Aufgrund der weitgehenden Wirkungslosigkeit von Politikmaßnahmen ist über den Zusammenhang von Drogenkonsum und Bildungserfolg wenig bekannt.

Kernbotschaft des Autors

Bis heute hat die Forschung noch keine schlüssigen Beweise erbracht, dass Alkoholkonsum den Bildungserwerb beispielsweise durch eine verkürzte Schuldauer oder eine erhöhte Schulabbrecherquote beeinträchtigt. Wohl aber scheint sich der Konsum von Alkohol oder Marihuana schädlich auf die Leistungen von Studierenden an Hochschulen auszuwirken. Der Missbrauch sonstiger illegaler Drogen ist zwar mit schlechteren Bildungsergebnissen verbunden, doch lässt sich hier bislang kein Kausalzusammenhang herstellen. Da politische Maßnahmen zur Eindämmung des Rauschmittelkonsums meist wirkungslos bleiben, mangelt es an wissenschaftlich verwertbaren „natürlichen Experimenten“. So lässt sich der Effekt des Drogenkonsums nicht isoliert von Persönlichkeitsmerkmalen betrachten.

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