Verbessern soziale Interaktionen im Klassenraum den schulischen und akademischen Erfolg?

Die Eingruppierung in Klassen erschwert die Nutzung von Peer-Effekten zur Optimierung von Bildungsergebnissen

University of Sussex, UK

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Relevanz des Themas

Die Rolle sozialer Interaktionen bei der Veränderung individuellen Verhaltens ist ein zentrales Thema der Sozialwissenschaften. Im Bildungsbereich besteht ein wesentlicher Aspekt darin, dass "gute" Peers sowohl die Lernleistungen anderer Gruppenmitglieder an Schule oder Hochschule als auch deren spätere Berufswahl und den Arbeitsmarkterfolg verbessern können, wie empirische Studien belegen. Politikinterventionen, die die Zusammensetzung von Leistungsgruppen so ändern, dass ihre Bildungsergebnisse ohne gleichzeitige Verschärfung von Ungleichheit aufgewertet werden, sind deshalb ein vielversprechender Ansatz der Bildungspolitik.

Kein Konsens über den Umfang von Peer-Effekten

Wichtige Resultate

Pro

Peer-Effekte sind für die Lernleistungen auf allen Bildungsebenen wichtig.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Auswirkungen von Peers je nach Fähigkeitsniveau unterschiedlich stark ausfallen.

Peer-Effekte sind heterogen: Offenbar profitieren leistungsschwache Schüler am meisten davon gemeinsam mit leistungsstarken Peers unterrichtet zu werden.

Ein höherer Anteil von Mädchen im Klassenzimmer steigert die schulischen Leistungen von Jungen und Mädchen.

Contra

Unter Ökonomen herrscht nach wie vor Uneinigkeit über den Umfang und die (lineare bzw. nicht-lineare) Wirkungsweise von Peer-Effekten.

Peer-Effekte lassen sich nur schwer von anderen Einflussfaktoren (Familienhintergrund, Lehrerqualität, institutionelle Aspekte) isolieren.

Über die Mechanismen, durch die Peer-Effekte funktionieren, ist wenig bekannt.

Angesichts der Heterogenität von Peer-Effekten lässt sich ein einziger, generell optimaler Politikansatz zur Steigerung des Lernerfolgs kaum entwickeln.

Kernbotschaft des Autors

Peer-Effekte in der Bildung sind für die Leistungen von Schülern und Studierenden und damit für ihren späteren Erfolg wichtig. Hinsichtlich der Größe und Form dieser Effekte besteht jedoch große Uneinigkeit, und über ihre Wirkungskanäle ist noch zu wenig bekannt. Die gegensätzliche Natur einiger Forschungsergebnisse verdeutlicht den Bedarf an weiteren Analysen zu diesem Schlüsselthema. Wenn die Bildungsergebnisse von Leistungsschwächeren durch die Modifizierung von Schülergruppen verbessert werden können, kann dies auch einen Beitrag zu mehr sozialer Wohlfahrt und weniger Ungleichheit leisten.

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