Relevanz des Themas
Nach verbreiteter Überzeugung können ältere Kinder aufgrund ihrer größeren Reife und Lernbereitschaft bei Schuleintritt bessere Bildungs-, Beschäftigungs- und Einkommensresultate erzielen. Doch es gibt erhebliche, oft unterschätzte Kosten einer späteren Einschulung. So können Schulpflichtregeln dazu führen, dass ältere Schülerinnen und Schüler die weiterführenden Schulen früher beenden, was ihre Beschäftigungsperspektiven verschlechtern kann. Ein späterer Eintritt in das Berufsleben hat zudem Auswirkungen auf Lebenseinkommen und Staatseinnahmen. Kurzfristig kann eine Anhebung des Schuleintrittsalters günstige Effekte erzielen, die langfristigen Auswirkungen sind jedoch noch nicht gut erforscht.
Wichtige Resultate
Pro
Während das Schuleintrittsalter weltweit zurückgeht, steigt es in den USA.
Die ältesten Schüler eines Jahrgangs schneiden kurzfristig meist besser ab, etwa bei Tests, Förderbedarf und Führungsqualitäten.
Die Altersunterschiede bei Testergebnissen sind in Bezug auf sozioökonomischen Status, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht, Gestationsalter, Geburtsgewicht und Schulqualität vergleichbar groß.
Mit Klassenwiederholungen oder erst später einsetzender Notenerfassung können Nachteile eines früheren Schuleintritts teils ausgeglichen werden – gerade auch bei Kindern aus Familien mit geringem Einkommen.
Contra
Das optimale Schuleintrittsalter ist unklar – es dürfte von Faktoren wie dem Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung, Schulpflichtgesetzen und den Regelungen zu Früherkennung und Klassenwiederholung abhängen.
Obwohl der Nutzen nicht eindeutig belegbar ist, schulen immer mehr Eltern in den USA ihre Kinder später ein.
Es mangelt an schlüssigen Befunden, inwieweit ältere Schüler in einer Klassengruppe später bei Bildungsabschluss, Erwerbstätigkeit und Einkommen im Vorteil sind.