Wer die Roboter besitzt, regiert die Welt

Der Einsatz von intelligenten Maschinen kann den Beschäftigten Vorteile bringen, wenn sie an deren Besitz beteiligt werden

Harvard University and NBER, USA, IZA, Germany, and LSE, UK

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Relevanz des Themas

Intelligente Maschinen, Roboter und Software verdrängen zunehmend menschliche Arbeit und können auch hoch qualifizierte Arbeitsplätze unter Druck setzen. Internet-Suchmaschinen ersetzen schon heute viele Assistenz-Jobs, Online-Lernprogramme machen Lehrkräfte zum Teil überflüssig. Schwinden also die Aussichten auf „guten Lohn für gute Arbeit“? Kluges politisches Handeln vorausgesetzt, kann sich die durch den Technologieeinsatz steigende Produktivität auch zum Vorteil der Arbeitnehmer auswirken – etwa in Form von höheren Einkommen, höherwertiger Arbeit oder mehr Freizeit. Wie die neuen Technologien die individuelle Lebenszufriedenheit und die gesellschaftliche Ungleichheit beeinflussen, hängt davon ab, wer sie besitzt.

Rückläufige Einkommensanteile der Erwerbsarbeit und
					steigende Einkommensungleichheit in den USA

Wichtige Resultate

Pro

Durch politisches Handeln kann technologiebedingte Arbeitslosigkeit vermieden werden.

Der Faktor Arbeit kann vom Technologieeinsatz profitieren, wenn das Arbeitsangebot weniger elastisch ist als das Kapitalangebot.

Der technologische Wandel kann die relative Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften schneller steigen lassen als das Angebot.

Die Beschäftigten können mehr Kapital- als Erwerbseinkommen erzielen – indem sie zu Miteigentümern der Roboter werden, die ihre Arbeit (partiell) ersetzen.

Contra

Intelligente Hard- und Software ersetzt menschliche Arbeit. Roboter könnten eines Tages vor allem die hochwertigen Jobs übernehmen und den Menschen die einfachen, schlecht bezahlten Tätigkeiten überlassen.

In den hochentwickelten Staaten hat sich die Einkommensverteilung bereits jetzt zugunsten des Kapitals verlagert.

Einseitige Eigentumsverhältnisse sind die Hauptursache, wenn sich der Einsatz von Robotern überwiegend zum Nachteil statt zum Vorteil der Arbeitnehmer auswirkt.

Kernbotschaft des Autors

Je stärker intelligente Maschinen in den Unternehmen auf dem Vormarsch sind, umso notwendiger wird es, die betroffenen Beschäftigten zu Kapitaleignern zu machen und am Eigentum der Roboter angemessen zu beteiligen. Diese Mitarbeiterbeteiligung kann beispielsweise in Form von Unternehmensanteilen, Aktienoptionen oder Gewinnbeteiligungen erfolgen. Damit würden die Beschäftigten unmittelbar an den technologisch bedingten Produktivitätsgewinnen partizipieren. Solche Beteiligungsmodelle erscheinen realistischer als Gesetzgebungsschritte zu einer umfassenden Einkommensumverteilung durch Sondersteuern für Kapitaleigner. Ohne die Kapitalbeteiligung drohen Arbeitnehmer zu Knechten der Robotereigentümer zu werden.

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