Relevanz des Themas
Das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen den Fähigkeiten von Studierenden und der Qualität der jeweiligen Hochschule wird intensiv erforscht, sowohl in Bezug auf ein „Overmatching“ (Studierende sind zunächst leistungsschwächer als vergleichbare Kommilitonen ) als auch hinsichtlich von „Undermatching“ (Studierende entscheiden sich für eine Institution mit überwiegend schwächeren Kommilitonen). Beides ist für den Studienerfolg relevant: In der Theorie könnte der Kontakt zu überwiegend Leistungsstärkeren von Vorteil sein, doch die Forschung zeigt, dass solch ein Overmatch auch den eigenen Hochschulabschluss unwahrscheinlicher machen kann. Durch Undermatch unterforderte Studierende weisen hingegen ein geringeres späteres Verdienstniveau auf.
Wichtige Resultate
Pro
Die Forschung hat die Charakteristika von nicht „passenden“ Studierenden und die Triebkräfte hinter diesen Mismatch-Konstellationen sehr gründlich analysiert.
Mismatch wird vor allem durch das Bewerbungsverhalten der Studierenden hervorgerufen, nicht durch Ablehnung seitens besser passender Hochschulen.
Durch gezielte Information kann ein Undermatching wirksam reduziert werden, indem benachteiligte, akademisch fähige Studenten dazu ermutigt werden, sich bei Institutionen mit strengen Auswahlverfahren zu bewerben und einzuschreiben.
Contra
Die Wahrscheinlichkeit eines akademischen Abschlusses ist bei Studierenden in Overmatch-Konstellationen geringer.
Unterforderte Absolventinnen und Absolventen haben nachweislich ein geringeres Verdienstniveau.
Gut informierte Studierende geben qualitativ hochwertigeren Institutionen eher den Vorzug, selbst wenn sie dort mit Overmatching rechnen müssen.
Benachteiligte Studierende tendieren ungeachtet der eigenen Qualifikation eher zu Undermatching.
Es bestehen erhebliche Forschungslücken zu den nicht-kognitiven Antriebsfaktoren von Mismatching, zur relativen Bedeutung von Fächerwahl und Präferenzen sowie zu deren langfristigen Auswirkungen.