Relevanz des Themas
Im Kontext der weltweit zunehmenden sozialen Ungleichheit sind die Folgen einer sich ändernden Nachfrage nach einfach qualifizierter Arbeit von großer Bedeutung. Starke Schwankungen auf den internationalen Rohstoffmärkten wirken sich ebenso markant auf die lokalen Arbeitsmärkte in der Rohstoffgewinnung und die dort Erwerbstätigen aus. Hier lässt sich deshalb gezielt analysieren, wie – durchweg männliche – Geringqualifizierte auf besser oder schlechter werdende Arbeitsmarktchancen reagieren, angefangen von ihrer Einkommenssituation bis hin zu Bildungsaktivitäten, Familienstatus, Gesundheit und Wahlverhalten.
Wichtige Resultate
Pro
Schwankende Rohstoffmärkte haben unmittelbare, lokal begrenzte Konsequenzen für die rohstoffgewinnenden Arbeitsmärkte und ihre Beschäftigten; diese Konstellation schafft ein ergiebiges Feld für die experimentelle Forschung.
Preisänderungen auf den Märkten für natürliche Rohstoffe gehen nicht auf lokale Ursachen zurück; so lassen sich kausale Zusammenhänge an anderer Stelle identifizieren.
Schwankende Rohstoffmärkte liefern eine vergleichsweise präzise Variation, weil die genaue Quelle von Expansion oder Kontraktion bestimmt werden kann und die Schocks besonders stark ausgeprägt sind.
Contra
Ein Rohstoffboom kann eine sogenannte „niederländische Krankheit“ auslösen und Entwicklungen in anderen Wirtschaftssektoren verzögern oder beschleunigen.
Die Rohstoffgewinnung wird überwiegend von geringqualifizierten Arbeitskräften geleistet; daraus resultieren spezifische Problemstellungen.
Das Vorhandensein natürlicher Rohstoffe kann zu langfristigen Verzerrungen auf den lokalen Arbeitsmärkten führen, die die externe Validität eines wissenschaftlichen Experiments beeinträchtigen können.
Die Analyse von Rohstoffschocks trägt wenig dazu bei, Strategien zur Wiederbeschäftigung von geringqualifizierten Arbeitskräften zu finden.