Relevanz des Themas
Randomisierte kontrollierte Studien gelten oft als „Goldstandard“ zur Feststellung von Kausalitäten. In vielen politikrelevanten Konstellationen sind sie jedoch nicht möglich. Mit Hilfe von Instrumentvariablen (IV) kann ein kausaler Effekt geschätzt werden, doch es ist nicht einfach, geeignete Instrumente für ihre Verwendung zu finden. Auch wenn sich mit IV-Schätzungen nur für einen bestimmten Teil der Bevölkerung ein kausaler Effekt ermitteln lässt, stellen sie ein wertvolles ökonometrisches Werkzeug dar, um Ursache-Wirkung-Analysen zu betreiben.
Wichtige Resultate
Pro
„Starke“ und valide IV helfen, Kausalitäten auch bei Verwendung von Beobachtungsdaten zu ermitteln.
Mit IV kann das Problem der Unterspezifizierung (omitted variable bias) entschärft werden.
Verzerrungen aufgrund gleichzeitig auftretender Effekte (simultaneity bias) lassen sich mit IV bewältigen.
Mit IV können Messfehler der unabhängigen Variablen (treatment variables) korrigiert werden.
Contra
Es ist schwierig, belastbare IV zu finden, die keine direkte Auswirkung auf die interessierende Zielvariable haben.
Geschätzte Behandlungseffekte gelten im Allgemeinen nicht für die gesamte Population und nicht für alle Beobachtungen (treated observations).
Die geschätzten Behandlungseffekte können je nach Instrument stark variieren.
Kleine Stichprobengrößen und „schwache“ Instrumente sorgen für Verzerrungen von IV-Schätzungen.