Relevanz des Themas
In den frühen 2000er Jahren erreichte Polens Arbeitslosenquote dramatische 20 Prozent. Seitdem hat die Beschäftigung spürbar zugenommen, und die Arbeitslosigkeit ist bis 2021 auf 3,4 Prozent gesunken. Die Erwerbsbeteiligung von Älteren ist nach den Reformen zur Verlängerung der Berufstätigkeit gestiegen, bleibt aber im Vergleich zu den meisten Industrieländern nach wie vor niedrig. Die Herabsetzung des gesetzlichen Rentenalters im Jahr 2017 macht Polen anfällig für die Folgen der gesellschaftlichen Alterung. Die wachsende Zuwanderung hat den daraus resultierenden Arbeitskräftemangel gelindert, doch Frauen, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Landarbeiter sind weiterhin unterbeschäftigt. Während der Covid-19-Pandemie waren die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und der Anstieg der Arbeitslosigkeit gering.
Wichtige Resultate
Pro
Die Beschäftigungsquote der 15- bis 64-Jährigen ist von 2000 bis 2021 deutlich gestiegen, während die Arbeitslosenquote im selben Zeitraum markant zurückging; Langzeitarbeitslosigkeit nach von 10% (2003) auf 0,6% (2021) ab.
Im Jahr 2021 erreichte die Erwerbsbeteiligung Älterer den höchsten Stand seit den 1990er Jahren.
Die Reallöhne sind zwischen 2000 und 2021 um 87 Prozent gestiegen.
Am unteren Ende der Lohnverteilung war das Reallohnwachstum am stärksten – die Einkommensungleichheit ist in den letzten 20 Jahren zurückgegangen.
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Contra
Die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer ist nach wie vor niedrig; die Senkung des Renteneintrittsalters verschärft den Rückgang des Arbeitskräfteangebots infolge der Bevölkerungsalterung.
Das bereinigte geschlechtsspezifische Lohngefälle ist nach wie vor hoch.
Die Gesamtvergütung der Arbeitnehmer im Verhältnis zum BIP ist eine der niedrigsten in der EU.
Der Anteil der Beschäftigung in der Landwirtschaft ist nach wie vor hoch.
Das Fehlen einer Migrationsstrategie beschränkt den Effekt der Zuwanderung auf den Arbeitskräftemangel.