Relevanz des Themas
Einkommensschwache Familien mit Kindern erhalten in den USA Lohnsubventionen in Form des sogenannten Earned Income Tax Credit (EITC). Mit Kosten von jährlich 60 Mrd. Dollar soll die negative Einkommensteuer Eltern mehr Anreize zur Beschäftigungsaufnahme bieten. Für Kinderlose und Eltern ohne Sorgerecht ist die Förderung jedoch so gering, dass kaum zusätzliche Arbeitsanreize entstehen. Dabei könnten gerade die jungen, männlichen Geringverdiener, deren Löhne und Jobchancen seit Jahren sinken, von einer Ausweitung des EITC in hohem Maße profitieren.
Wichtige Resultate
Pro
Der Earned Income Tax Credit hat als Lohnsubvention für Eltern substanziell zum Anstieg der Beschäftigungsquote alleinerziehender Mütter in den 1990er Jahren beigetragen.
Die Ausweitung des EITC auf kinderlose Geringverdiener würde die Einkommen und Arbeitsanreize für eine Arbeitsmarktgruppe erhöhen, die trotz massiv gesunkener Beschäftigungsaussichten bislang kaum gefördert wird.
Statistisch ist nachweisbar, dass sich die Arbeitsanstrengungen von Geringverdienern eng am Nettolohn orientieren, der durch den EITC steigen würde.
Contra
Die Kosten für den EITC betragen bereits jetzt rund 60 Mrd. Dollar pro Jahr und würden durch eine Ausweitung auf Kinderlose noch steigen.
Dass ein solches Programm bei Kinderlosen ähnlich positive Effekte entfalten würde wie bei Eltern, ist bislang unzureichend belegt.
Ein EITC-Anspruch könnte junge Geringverdiener von der Heirat abhalten und eine Abhängigkeit vom Leistungsbezug befördern.
Geringqualifizierte mit Unterhaltsverpflichtungen oder Vorstrafen haben größere Probleme, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, die auch ein EITC nicht lösen kann.