Relevanz des Themas
Frühkindliche Bildung zielt darauf ab, die Entwicklung der Kinder zu fördern und zugleich eine höhere Erwerbsbeteiligung der Mütter zu ermöglichen. In der Debatte wird häufig auf die positiven Langfristeffekte verschiedener Pilotprojekte für benachteiligte Kinder in den USA verwiesen. Doch für die flächendeckende Einführung solcher Programme sind die Erkenntnisse aus Modellversuchen von begrenztem Wert. Erst die Auswertung breit angelegter Maßnahmen lässt fundierte Rückschlüsse auf deren Wirksamkeit zu. Der stetig wachsende Erkenntnisstand legt nahe, dass Kinder und Familien gleichermaßen profitieren, sofern die Qualität der Bildungsangebote stimmt.
Wichtige Resultate
Pro
Hochwertige frühkindliche Bildung verbessert das Abschneiden bei kognitiven Tests.
High-Auch nicht-kognitive Fähigkeiten, die für die Schuleignung und die weitere Entwicklung wichtig sind, werden positiv beeinflusst.
Frühe Bildungsangebote erhöhen spätere Bildungs- und Jobchancen und reduzieren die Abhängigkeit von staatlichen Leistungen.
Benachteiligte Kinder profitieren besonders von hochwertiger frühkindlicher Bildung.
Steigt die Erwerbsbeteiligung von Müttern, lässt sich ein Teil der Bildungskosten durch zusätzliche Steuereinnahmen decken.
Contra
Der kognitive Vorsprung durch frühe Bildung nimmt während der Schullaufbahn ab.
Für Familien mit höherem sozioökonomischem Status können die Kosten frühkindlicher Bildung den Nutzen übersteigen.
Benachteiligten Kindern ist nicht unbedingt geholfen, wenn die Bildungsqualität gering ist und die reine Betreuung im Vordergrund steht.
Programme mit geringem Nutzen für Kinder wirken sich oft stärker auf die Erwerbsbeteiligung von Müttern aus – und umgekehrt.
Wohlhabende Mehrverdienerhaushalte profitieren durch subventionierte Bildung finanziell.