Relevanz des Themas
Die Erwerbsbeteiligung von Frauen und insbesondere von Müttern mit kleinen Kindern ist in vielen Staaten deutlich gestiegen. Dieser Trend hat eine Debatte um die Folgen für das Kindeswohl und die langfristigen Bildungsresultate von Kindern ausgelöst. Der Gesamteffekt der Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern auf die kognitiven Fähigkeiten und das Bildungsniveau ihrer Kinder ist nicht von vornherein eindeutig: Einerseits kann der kindliche Bildungserwerb von einem höheren Familieneinkommen begünstigt werden, andererseits nimmt die Zeitverwendung der Eltern für die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder ab.
Wichtige Resultate
Pro
Die meisten vorliegenden Studien zeigen, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern keinen Effekt auf die kurz- oder langfristigen Bildungsresultate ihrer Kinder hat.
Der Umfang der Erwerbstätigkeit des Vaters scheint den langfristigen Bildungserfolg von Kindern nicht zu beeinträchtigen.
Kognitive Entwicklung und Bildungserfolg hängen nicht davon ab, wieviel Zeit die Eltern mit ihren Kindern verbringen.
Entscheidend ist die Intensität und Hochwertigkeit der gemeinsam genutzten Zeit, die vom Umfang der elterlichen Erwerbstätigkeit kaum beeinflusst wird.
Contra
Ist die Mutter in den ersten Lebensmonaten des Kindes erwerbstätig, könnte dies seine kognitive Entwicklung beeinträchtigen.
Eine verlängerte Elternzeit kann Kinder hochqualifizierter Eltern begünstigen, andere jedoch benachteiligen.
Die Wirkung des Erwerbseinkommens auf den kindlichen Bildungsweg ist empirisch nicht eindeutig belegt.
Schätzungen zum Effekt der Elternbeschäftigung auf den Bildungserfolg ihrer Kinder gelangen zu eher widersprüchlichen Resultaten.
Die Wirkung der elterlichen Beschäftigung hängt von der Qualität der außerhäuslichen Kinderbetreuung ab.