Relevanz des Themas
Der ökonomische und soziale Integrationserfolg von Zuwandererinnen und Zuwanderern wird in der öffentlichen Debatte oft skeptisch beurteilt. Forschungsergebnisse zeigen, dass die Einlösung einer Einbürgerungsoption handfeste wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile mit sich bringt. So verfügen Immigranten der ersten Generation nach ihrer Einbürgerung meist über höhere Einkommen und eine größere Jobstabilität. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt unter Immigranten aus ärmeren Herkunftsländern. Zudem stimuliert die Einbürgerung Qualifikationsanstrengungen und sorgt für die Aufschiebung von Heirat und Familiengründung. Die Schlüsselfrage lautet: Fördert die Einbürgerung den Integrationserfolg oder wird sie vor allem von besonders Integrationswilligen beantragt?
Wichtige Resultate
Pro
Die Staatsangehörigkeit eines Landes zu besitzen, ist meist mit Lohnvorteilen verknüpft - eingebürgerte Zuwanderer scheinen zu Einheimischen mit ähnlichen Charakteristika aufzuschließen.
Die Lohngewinne fallen für Zuwanderer aus ärmeren Ländern höher aus; eingebürgerte Migranten investieren stärker in ihre Qualifikation, insbesondere ihre Berufsausbildung.
In Deutschland profitieren weibliche Zuwanderer stärker als männliche und zuletzt zugezogene Migranten mehr als ehemalige Gastarbeiter von der Einbürgerung.
Die Einbürgerung sorgt dafür, dass Immigrantinnen Heirat und Familiengründung verschieben und Unterschiede zu Einheimischen um ein Drittel verringern.
Contra
Der Erwerb der Staatsangehörigkeit scheint Beschäftigung und Erwerbseinkommen männlicher Zuwanderer kaum zu verändern.
In manchen europäischen Staaten ist die Einbürgerungsbereitschaft von Immigrantinnen und Immigranten eher gering ausgeprägt.
Es ist nicht einfach zu differenzieren, ob Einbürgerung den Arbeitsmarkterfolg zur Folge hat oder sich umgekehrt vor allem diejenigen einbürgern lassen, deren Integrationserfolg ohnehin eingetreten wäre.