Generationenübergreifende Einkommenspersistenz Updated

Mangelnde Einkommensmobilität zwischen den Generationen kann, muss aber kein Indikator für den Grad an Chancengleichheit sein

University of Surrey, and LSE, UK, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Kinder aus armen Familien verharren auch als Erwachsene mit höherer Wahrscheinlichkeit in Armut – eine solche Einkommenspersistenz über Generationen hinweg gilt als ein Indikator für fehlende Chancengleichheit. Untersuchungen zur Einkommensmobilität versuchen die Einflussnahme des sozio-ökonomischen Status der Eltern auf denjenigen ihrer Kinder im Erwachsenenalter zu erfassen. Dieser Zusammenhang ist allerdings nicht so eindeutig wie häufig angenommen. Eine genaue Messung setzt die Überwindung von Datenproblemen und methodischen Schwierigkeiten voraus.

„Great-Gatsby-Kurve“: Positive Korrelation
                        von intergenerationaler Elastizität und Ungleichheit

Wichtige Resultate

Pro

Das Konzept der intergenerationalen Einkommenselastizität ist ein methodisch ausgereiftes Maß der zwischen den Generationen übertragenen Ungleichheit.

Vergleichende Analysen über Staaten, Regionen und Zeiträume hinweg liefern Einblicke in unterschiedlich starke Ausprägungen intergenerationaler Persistenz – der verzerrende Einfluss unvollständiger Einkommensdaten ist hinreichend bekannt.

Korrelationen zwischen Rangpositionen in der Einkommensverteilung sind ein genaueres Maß der Persistenz als Elastizitäten; die Forschung entwickelt neue Messmethoden zur Einkommensmobilität.

Neue Erkenntnisse vermittelt die Messung der Persistenz über drei Generationen hinweg.

Contra

Nicht alle Mechanismen intergenerationaler Persistenz wirken unmittelbar auf Fairness und Chancengleichheit ein.

Schätzungen intergenerationaler Mobilität stellen äußerst hohe Anforderungen an die Datenqualität und beinhalten trotz inzwischen besserer Datenlage weiterhin ein erhebliches Maß an Ungenauigkeit.

Die Vor- und Nachteile neuer Messverfahren zur Persistenz sind noch nicht ausreichend analysiert.

Kernbotschaft des Autors

Maßeinheiten der Mobilität zwischen den Generationen, etwa in Form der intergenerationalen Elastizität, tragen zum Erkenntnisgewinn hinsichtlich intergenerationaler Ungleichheiten bei. Allerdings sorgen Dateneinschränkungen für Verzerrungen, und jede Erörterung einer „optimalen“ Persistenz beinhaltet Werturteile, die es deutlich zu machen gilt. Die Wissenschaft hat mit Hilfe besserer Daten, neuer Methoden und vergleichender Analysen über Länder, Regionen und Zeit hinweg damit begonnen, ein genaueres Bild intergenerationaler Persistenz und ihrer Determinanten zu zeichnen – Grundvoraussetzung für die Entwicklung effektiver Politikinstrumente.

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