Relevanz des Themas
Kinder aus armen Familien verharren auch als Erwachsene mit höherer Wahrscheinlichkeit in Armut – eine solche Einkommenspersistenz über Generationen hinweg gilt als ein Indikator für fehlende Chancengleichheit. Untersuchungen zur Einkommensmobilität versuchen die Einflussnahme des sozio-ökonomischen Status der Eltern auf denjenigen ihrer Kinder im Erwachsenenalter zu erfassen. Dieser Zusammenhang ist allerdings nicht so eindeutig wie häufig angenommen. Eine genaue Messung setzt die Überwindung von Datenproblemen und methodischen Schwierigkeiten voraus.
Wichtige Resultate
Pro
Das Konzept der intergenerationalen Einkommenselastizität ist ein methodisch ausgereiftes Maß der zwischen den Generationen übertragenen Ungleichheit.
Vergleichende Analysen über Staaten, Regionen und Zeiträume hinweg liefern Einblicke in unterschiedlich starke Ausprägungen intergenerationaler Persistenz – der verzerrende Einfluss unvollständiger Einkommensdaten ist hinreichend bekannt.
Korrelationen zwischen Rangpositionen in der Einkommensverteilung sind ein genaueres Maß der Persistenz als Elastizitäten; die Forschung entwickelt neue Messmethoden zur Einkommensmobilität.
Neue Erkenntnisse vermittelt die Messung der Persistenz über drei Generationen hinweg.
Contra
Nicht alle Mechanismen intergenerationaler Persistenz wirken unmittelbar auf Fairness und Chancengleichheit ein.
Schätzungen intergenerationaler Mobilität stellen äußerst hohe Anforderungen an die Datenqualität und beinhalten trotz inzwischen besserer Datenlage weiterhin ein erhebliches Maß an Ungenauigkeit.
Die Vor- und Nachteile neuer Messverfahren zur Persistenz sind noch nicht ausreichend analysiert.