Relevanz des Themas
Befristete Arbeitsverträge sind zu einer wichtigen Beschäftigungsform in Europa geworden. Ob sie den weiteren Beschäftigungsweg ebnen oder eher eine Sackgasse darstellen, ist empirisch nicht eindeutig belegt. Die Nützlichkeit temporärer Jobs hängt vom institutionellen und ökonomischen Umfeld ab. Ein Sprungbrett aus der Arbeitslosigkeit können sie vor allem dann sein, wenn der Arbeitsmarkt nicht zu stark segmentiert ist. Ist dies der Fall, dominiert auf Arbeitgeberseite das Motiv der Beschäftigungsflexibilität gegenüber dem Aspekt, mit befristeten Verträgen eine Auswahl von Kandidaten für eine unbefristete Weiterbeschäftigung treffen zu können.
Wichtige Resultate
Pro
Befristete Arbeitsverträge können zusätzliche Beschäftigungschancen schaffen und die Arbeitslosigkeit verringern.
Bei striktem Kündigungsschutz bieten befristete Verträge die Möglichkeit, geeignete Kandidaten zunächst zu „screenen“.
Unter bestimmten Bedingungen können befristete Verträge ein effektives Sprungbrett in die Dauerbeschäftigung bilden.
Befristete Verträge ebnen den Weg zu stabiler Beschäftigung vor allem dann, wenn sie mit Aus- und Weiterbildung verbunden werden.
Contra
Der Ausbau befristeter Beschäftigungsformen kann bei striktem Kündigungsschutz für unbefristete Jobs zu einer Dualisierung des Arbeitsmarktes führen, die die Bereitschaft von Arbeitgebern zur längerfristigen Beschäftigung deutlich reduziert.
Befristete Verträge sind bei weniger produktiven Jobs stärker verbreitet und können zu einer wachsenden Lohnkluft beitragen.
In stark segmentierten Arbeitsmärkten führen befristete Verträge tendenziell zu einem Wechsel zwischen temporärer Beschäftigung und Arbeitslosigkeit.