Relevanz des Themas
Eine stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen ist vor allem für Volkswirtschaften mit einem hohen Bildungsstand und alternder Bevölkerung von großer Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die osteuropäischen Transformationsstaaten, in denen die unterschiedliche Partizipation von Frauen noch oft von Faktoren wie tradierten Geschlechterrollen und begrenzter staatlicher Unterstützung für pflegende Angehörige geprägt ist. Der Spielraum zur Förderung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ist in allen Ländern groß. Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmerinnen und zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind in Staaten mit sehr hohem Bildungsstand von Frauen besonders sinnvoll.
Wichtige Resultate
Pro
Die weibliche Erwerbsbevölkerung in Transformationsländern verfügt über ein sehr hohes Bildungsniveau.
In den meisten Transformationsländern begünstigen niedrige Geburtenraten die Erwerbsbeteiligung von Frauen.
Der Bedeutungszuwachs des Pflegesektors bringt mehr Frauen in den Arbeitsmarkt.
Eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung von Frauen kann die Negativeffekte der gesellschaftlichen Alterung teilweise ausgleichen.
Mehr Unternehmertum von Frauen kann direkt und indirekt sowie kurz- und langfristig zu einer höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen führen.
Contra
Die Erwerbsbeteiligung von Frauen wird durch das vorherrschende Rollenverständnis und Ungleichbehandlungen auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor behindert.
Limitierte staatliche Unterstützung für Betreuungspersonen verschärft den Zielkonflikt zwischen Kinderwunsch, Pflegeaufgaben und Erwerbsarbeit.
Die Alterung der Bevölkerung dürfte die Erwerbsbeteiligung von Frauen verringern.
Fehlende Arbeitsmarktflexibilität erschwert die Erwerbstätigkeit von Frauen.
Potenzielle Existenzgründerinnen stehen weiterhin vor größeren Hindernissen als Männer.