Beschäftigungseffekte von Mindestlöhnen Updated

Internationale Erkenntnisse sprechen dafür, dass (höhere) Mindestlöhne die Beschäftigung reduzieren

University of California—Irvine, USA, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Die Einführung oder Anhebung von Mindestlöhnen kommt Geringverdienern zugute, die dadurch in den Genuss einer Lohnerhöhung kommen. Mögliche Nachteile bestehen darin, dass Mindestlöhne Arbeitgeber davon abhalten können, geringqualifizierte Niedriglohnarbeiter (weiter) zu beschäftigen. In diesem Fall wird das eigentliche Politikziel verfehlt, die wirtschaftliche Lage einkommensschwacher Familien zu verbessern. Vielmehr profitieren einige Arbeitsmarktgruppen auf Kosten anderer. Zwar kommt die Mindestlohnforschung zu teils unterschiedlichen Ergebnissen, doch legt eine Vielzahl von Länderstudien nahe, dass Mindestlöhne die Jobchancen für Geringqualifizierte insgesamt verringern.

In vielen US-Bundesstaaten liegt der
                        Mindestlohn deutlich über der landesweit geltenden Lohnuntergrenze (2018)

Wichtige Resultate

Pro

Mit Mindestlöhnen kann die Politik auf öffentliche Forderungen nach Maßnahmen gegen wachsende Ungleichheit reagieren.

Einige Arbeitnehmer profitieren finanziell vom Mindestlohn.

Der Mindestlohn nutzt zum Teil auch armutsgefährdeten oder einkommensschwachen Familien.

Einige Studien finden keine Belege für Jobverluste durch Mindestlöhne.

Contra

Gesicherte Erkenntnisse aus den USA zeigen, dass höhere Mindestlöhne zu Stellenabbau führen.

Ungelernte Arbeitskräfte sind am härtesten vom Stellenabbau betroffen.

Mit Steuergutschriften lässt sich Armut effektiver bekämpfen als mit Mindestlöhnen.

Je geringer die Qualifikationsanforderungen, desto eher fallen Niedriglohnjobs aufgrund des Mindestlohns weg.

In den USA nutzt der Mindestlohn armutsgefährdeten Familien wenig; auch die Abhängigkeit von Sozialleistungen geht kaum zurück.

Kernbotschaft des Autors

Das Hauptziel der Mindestlohnpolitik, Existenzsicherung durch Arbeit zu garantieren, wird durch unerwünschte Nebeneffekte untergraben. Umfangreiche empirische Erkenntnisse sprechen dafür, dass höhere Mindestlöhne zu Ausweichreaktionen in Form von Stellenabbau führen. Auch die gewünschten Verteilungseffekte bleiben in der Regel aus, obwohl einige Arbeitsmarktgruppen vom Mindestlohn durchaus profitieren. Zur gezielten Unterstützung einkommensschwacher Familien sind andere Instrumente besser geeignet, beispielsweise eine negative Einkommenssteuer.

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