Relevanz des Themas
Die Einführung oder Anhebung von Mindestlöhnen kommt Geringverdienern zugute, die dadurch in den Genuss einer Lohnerhöhung kommen. Mögliche Nachteile bestehen darin, dass Mindestlöhne Arbeitgeber davon abhalten können, geringqualifizierte Niedriglohnarbeiter (weiter) zu beschäftigen. In diesem Fall wird das eigentliche Politikziel verfehlt, die wirtschaftliche Lage einkommensschwacher Familien zu verbessern. Vielmehr profitieren einige Arbeitsmarktgruppen auf Kosten anderer. Zwar kommt die Mindestlohnforschung zu teils unterschiedlichen Ergebnissen, doch legt eine Vielzahl von Länderstudien nahe, dass Mindestlöhne die Jobchancen für Geringqualifizierte insgesamt verringern.
Wichtige Resultate
Pro
Mit Mindestlöhnen kann die Politik auf öffentliche Forderungen nach Maßnahmen gegen wachsende Ungleichheit reagieren.
Einige Arbeitnehmer profitieren finanziell vom Mindestlohn.
Der Mindestlohn nutzt zum Teil auch armutsgefährdeten oder einkommensschwachen Familien.
Einige Studien finden keine Belege für Jobverluste durch Mindestlöhne.
Contra
Gesicherte Erkenntnisse aus den USA zeigen, dass höhere Mindestlöhne zu Stellenabbau führen.
Ungelernte Arbeitskräfte sind am härtesten vom Stellenabbau betroffen.
Mit Steuergutschriften lässt sich Armut effektiver bekämpfen als mit Mindestlöhnen.
Je geringer die Qualifikationsanforderungen, desto eher fallen Niedriglohnjobs aufgrund des Mindestlohns weg.
In den USA nutzt der Mindestlohn armutsgefährdeten Familien wenig; auch die Abhängigkeit von Sozialleistungen geht kaum zurück.