Relevanz des Themas
Im Zuge der jüngsten globalen Wirtschaftskrise ist die Jugendarbeitslosigkeit in vielen Industrieländern massiv gestiegen. Dieser Trend spiegelt jedoch nicht allein die konjunkturelle Lage wider, sondern unterstreicht auch die Bedeutung der Institutionen, die den Übergang von der Schule in den Beruf unterstützen. Berufliche Bildung, insbesondere als duales System nach deutschem Vorbild, gilt häufig als Königsweg, um Jugendarbeitslosigkeit abzubauen. Wissenschaftliche Erkenntnisse stützen diese Einschätzung. Allerdings bedarf es geeigneter institutioneller Rahmenbedingungen.
Wichtige Resultate
Pro
Berufliche Bildung und Ausbildung können den Einstieg ins Erwerbsleben erleichtern und die Nachfrage der Unternehmen nach ausgebildeten Arbeitskräften bedienen.
Ein duales System, das strukturiertes Lernen am Arbeitsplatz mit Berufsschulbildung kombiniert, bringt Absolventen mit zertifizierten, arbeitsmarktrelevanten Fertigkeiten hervor.
Länder mit leistungsfähiger Berufsausbildung sind auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten besser gegen hohe Jugendarbeitslosigkeit gewappnet.
Contra
Ein flächendeckendes duales Ausbildungssystem ist nicht leicht umzusetzen, weil es komplexe Institutionen und eine entsprechende Ausbildungskultur erfordert.
Um nachhaltig erfolgreich zu sein, ist die duale Berufsausbildung auf eine breite Unterstützung durch Arbeitgeber, Gewerkschaften und Politik angewiesen, die einen gewissen Vorlauf braucht.
Die Berufsausbildung ist weder ein Allheilmittel noch eine schnelle Lösung für das Problem der hohen Jugendarbeitslosigkeit.