Relevanz des Themas
Die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Migration werden kontrovers diskutiert. Während einerseits die Auffassung besteht, Klimaveränderungen und Naturkatastrophen seien eine Ursache für weltweite Wanderungsbewegungen, wird andererseits auch die Position vertreten, dass Umweltveränderungen nur eine geringen Migrationseffekt erzeugten. Ein besseres Wissen um die tatsächlichen Zusammenhänge ist von großer Wichtigkeit, um evidenzbasierte Politikempfehlungen zur erfolgreichen Bewältigung der Folgen von Klimawandel und Naturkatastrophen geben zu können.
Wichtige Resultate
Pro
Migration kann helfen, die negativen Auswirkungen von Kllimaschocks zu bewältigen und den Menschen neue Chancen geben.
Rücküberweisungen von Auswanderern nehmen nach Naturkatastrophen zu und spielen eine große Rolle bei der Linderung ihrer Folgen vor Ort.
Umweltschocks intensivieren vor allem die Binnenmigration – die dann grenzüberschreitende Emigration verstärken kann.
Die Gefährdung landwirtschaftlicher Produktivität liefert eine Erklärung für den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Migration.
Auch die Intensität staatlicher Hilfe vor und nach Naturkatastrophen kann erklären, warum der Migrationseffekt unterschiedlich ausfällt.
Contra
Der Umfang von Migration als Antwort auf Naturkatastrophen hängt von der Geschwindigkeit ihres Auftretens und der Verletzlichkeit der betroffenen Bevölkerungsgruppen ab.
Aufgrund fehlender finanzieller Möglichkeiten ist Migration für arme Bevölkerungsgruppen oft keine Option nach Klimaschocks.
In Entwicklungsländern besteht die Gefahr, dass sich vor allem besser gebildete Gruppen dazu entscheiden, nach Naturkatastrophen auszuwandern. Dies kann die Fachkräfteabwanderung (brain drain) verstärken.