Relevanz des Themas
Die meisten ökonomischen Studien zum Zusammenhang zwischen Klassengröße und schulischen Leistungen beziehen sich auf Grundschulen in den USA und Europa. Während kleinere Klassen in der Regel zwar mit besseren Leistungen einhergehen, gibt es durchaus auch qualitativ hochwertige Studien, die keinerlei Zusammenhang feststellen. Kosten-Nutzen-Analysen wiederum kommen zu dem Schluss, dass sich andere bildungspolitische Maßnahmen wie Nachhilfe, frühkindliche Förderung oder besser ausgebildete Lehrer eher lohnen.
Wichtige Resultate
Pro
Insgesamt sind kleinere Klassen mit besseren schulischen Leistungen verbunden, was meist anhand von standardisierten Tests in Fächern wie Mathematik und Lesen gemessen wird.
Die positiven Befunde stützen sich auf Veränderungen der Höchstgrenzen für Klassengrößen sowie auf zufällige Schwankungen der Jahrgangsgröße.
Der Zusammenhang zwischen Klassengröße und Lernerfolg zeigt sich über Jahrgangsstufen, Länder und Kontinente hinweg.
Eine Verringerung der Klassengröße ist bildungspolitisch leicht vertretbar, weil sie von Schülern, Eltern, Lehrern und Politikern gleichermaßen unterstützt wird.
Contra
Einige ernstzunehmende Studien finden keinerlei Zusammenhang zwischen Klassengröße und Schülerleistung.
Eine Verringerung der Klassengröße ist im Vergleich zu anderen, potenziell effektiveren bildungspolitischen Maßnahmen eine besonders teure Reformoption.
Da sich die meisten Studien auf Grundschulen konzentrieren, ist wenig über den Zusammenhang in weiterführenden Schulen bekannt.
In Entwicklungsländern machen kleinere Klassen wenig Sinn, weil es hier oft einen hohen Lehrermangel und andere grundlegendere Herausforderungen gibt.