Welchen Ertrag hat die Berufsausbildung in Subsahara-Afrika?

Lehrlingsausbildung führt nicht zu höheren Einkommen, das sie keine hochproduktive Beschäftigung zur Folge hat

University of Oxford, UK, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Lehrlingsausbildung ist die häufigste Form der nichtakademischen Bildung in Subsahara-Afrika. Sie wird meist von der Privatwirtschaft gegen Entgelt erbracht und mündet in der Regel nicht in abhängige, sondern selbstständige Beschäftigung. Regional durchgeführte Analysen ergeben im Durchschnitt keine höheren Arbeitseinkommen als ohne absolvierte Ausbildung. Zahlen die Menschen also für eine Ausbildung, die ihnen letztlich keinen Ertrag bietet? Die Forschung zeigt zweierlei: Bestimmte Personengruppen profitieren deutlich von der Ausbildung – der Ertrag der Berufsausbildung nimmt jedoch mit dem erreichten Bildungsniveau ab.

Die Erträge der Ausbildung nehmen mit der Bildungsdauer ab

Wichtige Resultate

Pro

Laut Haushaltsbefragungen ist die traditionelle berufliche Ausbildung die wichtigste Form der Qualifizierung im informellen Sektor Subsahara-Afrikas

Die Ausbildung vermittelt elementare traditionelle Fertigkeiten.

Mit dem Wachstum des informellen Sektors hat auch die Lehrlingsausbildung zugenommen.

Mit dem Wachstum des informellen Sektors hat auch die Lehrlingsausbildung zugenommen.

In Uganda hat ein verbesserter Kreditzugang Ausbildungsnachfrage und Erwerbseinkommen gesteigert.

Contra

Berufsausbildungen führen nicht zu mehr regulärer Beschäftigung.

In Nigeria haben erst die verschlechterten Lohnaussichten für junge Menschen im Zeitraum 1999-2006 die Attraktivität einer Ausbildung vergrößert.

Die Zunahme der Ausbildung geht vor allem auf selbständige Erwerbstätigkeit zurück – deren Erträge sind jedoch vom oft problematischen Zugang zu physischem Kapital abhängig.

Die Ausbildungserträge fallen im Vergleich zu den Ergebnissen höherer akademischer Bildungsabschlüsse gering aus.

Angesichts stark schwankender Ausbildungserträge sind Durchschnittswerte irreführend.

Kernbotschaft des Autors

Für die Mehrheit der Bevölkerung in Subsahara-Afrika südlich der Sahara sind akademische und finanzielle Zwänge oft Barrieren höherer formaler Bildung. Die berufliche Ausbildung wiederum vermittelt überwiegend nur traditionelle Fähigkeiten, nicht jedoch neue Kenntnisse, die für erfolgreiche Innovationen erforderlich sind. So führt die Ausbildung fast ausschließlich zu selbstständiger Erwerbstätigkeit und mündet nicht in höherwertige Lohnbeschäftigung. Statt die Lehrlingsausbildung auszuweiten, sollte die Politik die Bedingungen für mehr hochproduktive Arbeitsplätze schaffen.

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