Relevanz des Themas
In den frühen 2000er Jahren erreichte Polens Arbeitslosenquote dramatische 20 Prozent. Seitdem hat die Beschäftigung spürbar zugenommen und die Arbeitslosigkeit ist auf 5 Prozent gesunken. Der Netto-Beschäftigungszuwachs geht jedoch großteils auf das Konto befristeter Arbeitsverträge. Die zunehmende Segmentierung des Arbeitsmarktes hat zur Lohnungleichheit beigetragen. Politikreformen haben die Erwerbsbeteiligung Älterer gesteigert, doch die jüngst erfolgte Herabsetzung des Renteneintrittsalters macht Polen anfällig für die Folgen der gesellschaftlichen Alterung.
Wichtige Resultate
Pro
Die Beschäftigungsquote der 15- bis 64-Jährigen ist von 2000 bis 2016 deutlich gestiegen, während die Arbeitslosenquote im selben Zeitraum markant zurückging.
Die Langzeitarbeitslosigkeit verringert sich seit 2003 um zehn Prozentpunkte.
Im Jahr 2016 erreichte die Erwerbsbeteiligung Älterer den höchsten Stand seit 1990.
Die Reallöhne sind zwischen 2000 und 2016 um 54 Prozent gestiegen.
Am unteren Ende der Lohnverteilung war das Reallohnwachstum am stärksten – die Einkommensungleichheit hat sich seit den frühen 2000er Jahren nicht wesentlich verändert.
Contra
Die befristete Beschäftigung hat sich seit 2000 mehr als verdoppelt – Polen verzeichnet heute den höchsten Anteil an befristeter Beschäftigung in der EU.
Die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer ist im Vergleich zu den meisten Industrieländern nach wie vor gering.
Die Senkung des Renteneintrittsalters im Jahr 2017 verschärft den Rückgang des Arbeitskräfteangebots infolge der Alterung der Bevölkerung.
Das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern ist nach wie vor hoch.
Die Gesamtvergütung der Arbeitnehmer in Prozent des BIP ist eine der niedrigsten in der EU.