Relevanz des Themas
Als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und Vorreiter des globalen Trends zu alternden Gesellschaften liefert Japan Anschauungsunterricht zu den Folgen des demografischen Wandels für Arbeitsmarkt und ökonomisches Wohlbefinden der Bevölkerung. Insgesamt hat der japanische Arbeitsmarkt im Verlauf der Finanzkrise trotz jahrzehntelanger wirtschaftlicher Stagnation und schleppenden Reallohnwachstums eine bemerkenswerte Stabilität gezeigt. Die rasche Bevölkerungsalterung und die steigende Arbeitsnachfrage im Gesundheitssektor haben zugleich die Konstellation für die Beschäftigten, insbesondere für Frauen, stark verändert.
Wichtige Resultate
Pro
Japans aggregierte Arbeitslosenquote ist relativ stabil und niedrig.
Die Beschäftigung von Frauen steigt schnell, während die Beschäftigungsquote für Männer hoch bleibt.
Japans geschlechtsspezifische Lohnlücke schrumpft.
Die durchschnittlichen Reallöhne sind zuletzt – besonders deutlich für Frauen – gestiegen.
Das Ausmaß der Lohnungleichheit ist in Japan nach wie vor relativ gering.
Contra
Japans Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist rasch rückläufig.
Die steigende Beschäftigung von Frauen zieht einen Rückgang von Eheschließungen nach sich, der den Bevölkerungsrückgang weiter beschleunigen könnte.
Japans geschlechtsspezifische Lohnkluft bleibt markant groß.
Am oberen Ende der Lohnverteilung bei Männern hat sich die Ungleichheit erhöht.
Die Arbeitsplatzstabilität geht in Japan aufgrund der Zunahme befristeter Beschäftigung zurück.