Relevanz des Themas
Die weltweite Zunahme von Wanderungsbewegungen hat auch die Zahl der immigrierten Schülerinnen und Schülern in den Zielländern steigen lassen. Im Vergleich zu ihren im Land geborenen Mitschülern schneiden sie aufgrund erheblicher Unterschiede mit Blick auf Sprachkenntnisse, kulturelles Kapital und den sozioökonomischen Hintergrund ihrer Eltern oft schlechter ab. Die (Bildungs-)Politik muss neben dem raschen Spracherwerb auch die elterliche Mitwirkung, das Diversity-Training und die Interaktion von zugewanderter und einheimischer Bevölkerung fördern. Angesichts der Bedrohung des Wohlstands vieler Industriestaaten durch Fachkräftemangel gewinnt eine bessere Bildung von jungen Zuwanderern besondere Bedeutung.
Wichtige Resultate
Pro
Die schulischen Leistungen zugewanderter Kinder fallen in Staaten mit qualifikationsorientierter Zuwanderungspolitik besser aus.
Die Bewahrung ihres kulturellen Kapitals stärkt den Bildungserfolg junger Migranten.
Ein intensivierter Spracherwerb beschleunigt den Bildungserfolg.
Der Bildungserfolg verbessert sich durch die Interaktion mit leistungsstarken Gleichaltrigen.
Mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund und die Teilnahme der Eltern an der Schularbeit können Nachteile beim Bildungserwerb verringern helfen.
Contra
Der Bildungserfolg von Migranten in Staaten mit selektiver Zuwanderungspolitik geht zu Lasten der Zulassungschancen von geringer qualifizierten Eltern und ihren Kindern.
Der Bildungserfolg junger Zuwanderer wird durch einen niedrigeren sozioökoknomischen Status ihrer Eltern beeinträchtigt.
Die Bildungskluft vergrößert sich, je älter die Kinder zum Zeitpunkt der Migration sind.
Peer-Effekte können die Bildungskluft in Schulsystemen mit frühzeitiger Laufbahndifferenzierung zusätzlich vergrößern.