Relevanz des Themas
Viele OECD-Länder haben lange Jahre ältere Arbeitslose von den mit der Zeit verschärften Mindestanforderungen an eine aktive Stellensuche ausgenommen. Alternde Bevölkerungen und eine oft geringe Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer setzen die öffentlichen Finanzen jedoch zunehmend unter Druck und verlangen nach politischen Maßnahmen zur Aktivierung Älterer. Die Ausweitung von Job-Suchanforderungen auf ältere Arbeitslose zielt darauf ab, ihre Wiederbeschäftigungsquote zu erhöhen. Studien zeigen, dass auf diese Weise tatsächlich höhere Abgangsraten Älterer aus der Arbeitslosigkeit initiiert werden können.
Wichtige Resultate
Pro
In den Niederlanden scheint die Einführung von Suchanforderungen für ältere Arbeitslose zu einer erhöhten Übergangsrate in den Arbeitsmarkt geführt zu haben.
Die finanzielle Belastung der Arbeitslosenversicherungen aufgrund hoher Altersarbeitslosigkeit wird reduziert, wenn ältere Arbeitnehmer früher wieder in Arbeit gebracht werden.
Für Deutschland haben Studien gezeigt, dass ältere Arbeitslose ohne eindeutige Suchanforderungen einen höheren Reservationslohn aufweisen, also geringere Anreize zur Arbeitsaufnahme haben.
Monitoring und Sanktionierung sorgen dafür, dass ältere Arbeitslose den an sie gestellten Suchanforderungen gerecht werden.
Contra
Ältere Arbeitslose mit strikten Suchanforderungen zu konfrontieren, hat in den Niederlanden offenbar zu einer stärkeren Inanspruchnahme von Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherungen geführt.
Kontrolle und Screening der Suchbemühungen Älterer sind mit Umsetzungskosten verbunden.
Für ältere Langzeitarbeitlose mit nicht mehr nachgefragten Qualifikationen ist die Aktivierung zu Jobsuche nur begrenzt effektiv.
Wiederbeschäftigungsprobleme älterer Arbeitnehmer aufgrund von Nachfragebeschränkungen können nicht durch Suchanforderungen gelöst werden.