Relevanz des Themas
Der Bezug von Arbeitslosenunterstützung verringert in der Regel die Suchanreize. Die Politik reagiert darauf, indem sie Mindestanforderungen an die Jobsuche festlegt, die Suchaktivitäten der Leistungsempfänger überwacht und Verstöße mit Sanktionen belegt. Verschiedene Studien zeigen einhellig, dass Kontrolle und Sanktionierung die Arbeitslosigkeitsdauer reduzieren und die Wiederbeschäftigungsquote kurzfristig steigern. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sich Leistungskürzungen auf längere Sicht negativ auswirken können.
Wichtige Resultate
Pro
In den meisten Industrienationen werden die Suchaktivitäten von arbeitslosen Leistungsempfängern kontrolliert und Verstöße sanktioniert.
Schon die Androhung von Sanktionen kann sich positiv auf die Suchanstrengungen auswirken.
Sanktionen senken die durchschnittliche Arbeitslosigkeitsdauer ab dem Zeitpunkt der Sanktionierung und erhöhen die Wiederbeschäftigungsquote.
Durch effektive Kontrolle des Suchverhaltens lässt sich die Wahrscheinlichkeit der Wiederbeschäftigung kurzfristig steigern.
Contra
Das Monitoring von Arbeitssuchaktivitäten geht mit Kosten für die überwachten Individuen einher.
Sanktionen könne das verfügbare Einkommen von Geringverdienenden zumindest vorübergehend weiter reduzieren.
Einige Befunde deuten darauf hin, dass die Sanktionierung von Leistungsempfängern die Lohnaussichten bei Wiederbeschäftigung senken oder gar zum vollständigen Ausstieg aus dem Arbeitsmarkt führen kann.
Bislang mangelt es noch an detaillierten Erkenntnissen zu den Auswirkungen von Kontrolle und Sanktionen unter verschiedenen Rahmenbedingungen, in Bezug auf weitere Aspekte des Arbeitsmarkterfolgs und über einen längeren Zeitraum.