Frühkindliche Gesundheitsförderung und Humankapitalbildung

Medizinische Versorgung und Gesundheitsmaßnahmen in jungen Jahren fördern nicht nur die Kindesgesundheit, sondern auch das Humankapital

University of Southern Denmark, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Ungünstige Rahmenbedingungen in der frühen Kindheit (von der Empfängnis bis zum fünften Lebensjahr) führen nachweislich zu schlechterer Gesundheit und geringeren Bildungsleistungen im Erwachsenenalter. Können frühzeitige medizinische Versorgung und Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit dem entgegenwirken? Aktuelle Forschung legt nahe, dass beides tatsächlich jenseits der Gesundheitseffekte auch den langfristigen Bildungserfolg steigert, sogar den von Geschwisterkindern. Auf Basis dieser Erkenntnisse lassen sich Strategien zum Abbau wirtschaftlicher Ungleichheit entwickeln.

Geburtsgewicht und Anzahl der Bildungsjahre sind negativ korreliert

Wichtige Resultate

Pro

Eine Reihe von medizinischen Behandlungen und öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen in der frühen Kindheit fördern die Gesundheit bis ins Erwachsenenalter.

Beide Arten von Maßnahmen tragen zu besseren Bildungsergebnissen bei.

Da Risikokinder besonders profitieren, lässt sich auf diese Weise Ungleichheit abbauen.

Die Vorteile von frühkindlichen Interventionen scheinen sich auch auf Geschwisterkinder zu übertragen.

Die politische Diskussion sollte sich mehr auf die Qualität der Schwangerschaftsvorsorge als auf die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen konzentrieren.

Contra

Für Nichtrisikokinder sind die Befunde zu den Vorteilen medizinischer Interventionen nicht eindeutig.

Während die Gesundheitseffekte öffentlicher Gesundheitsprogramme zum Teil umfassend dokumentiert sind, ist zu den Humankapitaleffekten wenig bekannt.

Es bedarf weiterer Forschung zu den genauen Wirkungszusammenhängen frühkindlicher Gesundheitsmaßnahmen.

Vergleichsstudien können die kausalen Wirkungen über- oder unterschätzen, wenn sich die Maßnahmeneffekte auch auf die Geschwister übertragen.

Kernbotschaft des Autors

Frühkindliche medizinische Behandlungen und öffentliche Gesundheitsprogramme verbessern das Leben von Kindern und reduzieren die Kindersterblichkeit. Für Risikokinder gibt es überzeugende Belege, dass solche Maßnahmen nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch den späteren Bildungserfolg. Bei der Gestaltung der Maßnahmen sollte die Politik die Reaktionen verschiedener Bevölkerungsgruppen ebenso berücksichtigen wie Spillover-Effekte, die sich daraus ergeben, dass auch Geschwisterkinder profitieren.

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