Relevanz des Themas
Ökonomen nahmen lange an, dass es sich für Unternehmen kaum auszahlt, in allgemeine berufliche Qualifikationen ihrer Mitarbeiter zu investieren, die sie auch in anderen Firmen verwenden könnten. Heute gilt als erwiesen, dass die meisten Unternehmen von ihren Aus- und Weiterbildungsinvestitionen profitieren. Sie rentieren sich entweder schon im Ausbildungsverlauf oder päter in Form geringerer Fluktuation, Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten. Während das erste Ausbildungsjahr als kostspielig gilt, übersteigt die Leistung der Auszubildenden danach meist ihren Ausbildungslohn und die internen Kosten. Die meisten Betriebe sehen in ihrer Aus- und Weiterbildung eine Versicherung, dass die Beschäftigten über gleiches Erfahrungswissen verfügen und genügend Fachkräfte bei wachsender Arbeitsnachfrage und offenen Führungspositionen bereitstehen.
Wichtige Resultate
Pro
Der Produktionsbeitrag von Auszubildenden ist groß genug, um die meisten betrieblichen Kosten auszugleichen.
Die Weiterbeschäftigung von Absolventen reduziert Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten.
Dass alle Absolventen einen gemeinsamen Grundstock an Fähigkeiten beherrschen, ist für die Betriebe ein wichtiges Betriebskapital.
Ausbildung steigert die Innovationsleistung der Unternehmen.
Ausbildungskosten als Kapitalanlagen zu erfassen, würde den messbaren Ertrag noch vergrößern.
Contra
Die meisten Unternehmen in entwickelten Volkswirtschaften bieten keine Ausbildungsplätze an.
Manche Firmen antizipieren schwache Renditen, weil sie entstehende Kosten und das Risiko einkalkulieren, Absolventen zu verlieren.
Schätzergebnissen zufolge macht sich nur ein Bruchteil der Investitionen schon im Ausbildungsverlauf bezahlt.
Quantitative Schätzungen des Ausbildungsertrags basieren auf nur wenigen Studien und sind deshalb unsicher.
Der langfristige Ertrag von Ausbildungsinvestitionen lässt sich aus Firmensicht nur schwer ermessen.