Relevanz des Themas
Seit den 1970er Jahren haben viele Länder kostenlose oder hoch subventionierte Bildungsformate für Kinder im Vorschulalter eingerichtet, um ihre Lern- und sozioökonomischen Chancen zu verbessern und Mütter zur Erwerbsarbeit zu ermutigen. Evaluationen zeigen, dass diese Maßnahmen die Mütterbeschäftigung nicht nur kurzfristig, sondern auch noch nach Ende der Vorschulzeit stärken können, indem sie den Qualifikationserwerb und die Arbeitsmarktbindung der Mütter verbessern. Die Wirksamkeit hängt jedoch von der Politikgestaltung, dem Länderkontext und den Merkmalen der Mütter von Vorschulkindern ab.
Wichtige Resultate
Pro
Eine allgemeine Vorschule fördert die Erwerbsarbeit von Müttern, wenn ihre geringe Beschäftigung durch einen Mangel an Kinderbetreuungsangeboten verursacht wird.
Die Vorschulbetreuung ermöglicht den Erwerb beruflicher Fähigkeiten und kann zu einer langfristig stärkeren Arbeitsmarktbindung beitragen
Erhöht die universelle Vorschule die Mütterbeschäftigung, halten die Effekte mehrere Jahre an.
Die Verbesserung der Qualität, Verfügbarkeit und Flexibilität der Vorschulangebote könnte mehr Mütter in Beschäftigung bringen.
Contra
Verdrängt die universelle Vorschule lediglich bestehende informelle oder privat bezahlte Kinderbetreuung, ist kaum ein Effekt auf die Erwerbsarbeit von Müttern zu erwarten.
In Ländern mit traditionellen Auffassungen über Geschlechterrollen und geringer Nachfrage nach weiblichen Arbeitskräften kann eine universelle Vorschule nur begrenzt wirken.
Ein zielgruppenorientierter Ansatz dürfte kosteneffizienter sein, falls eine flächendeckende Vorschule primär das Arbeitsangebot von Müttern mit geringem Einkommen oder Alleinerziehenden steigert.